Studierende bei Hochschulmeisterschaften Wellenreiten in Frankreich

Die Sonne scheint über Seignosse, der wilde Atlantik vor der Nase und warmer, weißer Sandstrand unter den Füßen. Der Strand ist voller Menschen mit Surfboard unter dem Arm, Volleybälle liegen umher und die Stimmung ist ausgelassen, bis ein lautes Horn erklingt und eine Gruppe Surfer*innen ins Wasser sprintet.

Der Aloha Cup

Die Allgemeinen Hochschulmeisterschaft im Wellenreiten – ein Event für Surfer*innen, Sportbegeisterte, Fans und Studierende aus ganz Deutschland. Neben den Frauen und Männer Open und Longboard Contests, hat auch der Aloha Cup stattgefunden. Diese Contestform wurde 2023 ins Leben gerufen, da zu wenig Wellen für die eigentlichen Contests da waren, die Surfer*innen sonst keine ordentlichen Manöver hätten fahren können und somit die Bewertung schwierig bis unmöglich ist und für alle Angereisten mit dem Aloha Cup ein alternatives Programm geschaffen wurde. Mit Erfolg!  

Dieses Jahr gingen drei Kieler Teams von insgesamt sieben an den Start. Jeweils vier Personen in den Teams Spätschicht, Frühschicht und Aqua Cake, Männer und Frauen gemischt. Von jeder Person werden zwei Wellen gewertet, das Team hat 30 Minuten Zeit und der Wechsel der surfenden Personen findet in einer Start- und Endzone statt. Von heißen Cutbacks, also Surfmanövern, bei denen man zum oberen Teil der Welle zurückfährt, um nach unten wieder näher zum brechenden Teil der Welle zu fahren, bis zum Kopfstand ist alles erlaubt und erwünscht, je kreativer, desto mehr Punkte erreicht das Team.  

Surfen für den Teamgeist 

Vom Strand aus werden die Lieblingsteams angefeuert. Egal, ob auf dem Weg ins Wasser oder mit letzter Kraft und mit hoch rotem Kopf aus dem Wasser kommend. Von außen werden die Kieler Surfer*innen mit lautem Gejubel angespornt.  

»Ohne Kiel wär’ hier gar nichts los«, ist der Spruch, der sich etabliert, da die anderen Teams deutlich weniger Personen zu ihrer Fanbase zählen. Das mag daran liegen, dass Kiel eine große Wassersportkultur hat und Teams aus anderen Städten nicht dieselben Möglichkeiten haben, für diesen Contest zu trainieren und Berührungspunkte mit dieser Sportart zu schaffen. 

Im Finale kann jedoch noch einiges passieren: Die Bedingungen ändern sich nochmal, die Wellen werden größer und durch den Wind auch verwaschener, das Rauskommen in das Lineup, also den Bereich auf dem Wasser, in dem sich Surfer*innen ansammeln, um die Wellen anzupaddeln, ist nicht mehr so einfach wie bei den ersten Heats. Dadurch steigt der Druck für die Surfer*innen. Im Finale können sich die drei Kieler Teams jedoch behaupten. Team Frühschicht erkämpft sich mit scharfen Turns und starken 29 Punkten den ersten Platz. Ein Team aus Karlsruhe landet auf Platz zwei, während Team Aqua Cake Platz drei besteigen darf und Team Spätschicht mit Platz vier abschließt. 

Kiel ist außer sich vor Freude. Nicht nur über diesen Sieg, sondern auch über den Ausgang des Gruppencontests. Den Longboard Men Contest gewann David Flesch und Johannes Flesch konnte den vierten Platz holen, zwei Studenten der Universität zu Kiel. Bei diesem Contest ist kein Gefühl von Einzelsport in Sicht. Alle feuern sich gegenseitig an, man gratuliert, unterstützt und jubelt. Gemeinschaftsgefühl und Sportgeist liegen in der Luft, das lässt sich auch auf den strahlenden und erschöpften Gesichtern der Surfer*innen erkennen. 

Insgesamt haben sich 17 Kieler*innen für den Contest angemeldet, die Neigung zum Wassersport in Kiel ist sehr deutlich, da für andere Unis manchmal nur ein oder zwei Personen antreten. Die 20 Stunden Anfahrt haben sich deutlich gelohnt und das Beste ist, dass man sich zwar vom Atlantik und den Pinienwäldern in Seignosse verabschieden muss, jedoch der Strand von Zuhause auch nur eine kurze Fahrradtour entfernt ist. 

Isabella studiert seit dem Wintersemester 23/24 Sportwissenschaft im Master. Seit dem Sommersemester 2024 ist sie beim Albrecht.

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