Unabhängige Hochschulzeitung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Jetzt anmelden! Unser neuer
Newsletter

Ensembles der CAU überzeugen bei Semesterkonzerten

An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gibt es eine große musikalische Gemeinschaft, die sich in verschiedenen Musik-Ensembles findet. Jedes Semester können die talentierten Musiker*innen bei Konzerten ihr Können für die Öffentlichkeit unter Beweis stellen. Getrennt voneinander realisierten der Universitätschor und das Orchester Collegium Musicum zwei Konzertprogramme, die in den Semesterkonzerten Anfang und Mitte Juli ihre Höhepunkte finden sollten. Die Kieler Universitätsmusik agiert mit Ihren beiden Akteursgruppen. 

Nachdem die universitären Ensembles bei ihrer gemeinsamen Produktion der hochdramatischen Messa da Requiem von Giuseppe Verdi den Konzertsaal im vergangenen Wintersemester vor lauter Tongewalt fast zum Einsturz brachten (Dies irae!), ging es im diesjährigen Sommersemester etwas behaglicher zu.  

Gloria! – der Universitätschor der CAU Kiel lud zu seinem ersten Semesterkonzert in St. Nikolai im Herzen der Kieler Innenstadt ein. Ein zweites Konzert fand am Nachmittag des Folgetages in Bordesholm statt. Unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor Daniel Kirchmann brachte das Ensemble aus etwa 80 Sänger*innen Werke sowohl zeitgenössischer Komponisten wie des Letten Ēriks Ešenvalds (geb. 1977) und des Briten John Rutter (geb. 1945) als auch Felix Mendelssohn-Bartholdys und dem 200er-Jubilar Anton Bruckner auf die Bühne im Kirchenschiff. In ihren Stücken finden die Komponisten einen eigenen Zugang zum zunächst starr scheinenden Korsett der kirchlichen Lobpreisung. Vor gut gefülltem Haus unterstützten Blechbläser und Percussionisten aus dem Collegium Musicum sowie die Harfenistin Lucie Spedicato und der Organist George Warren die Aufführung musikalisch.  

Das berührende Konzert setzte sich im Wesentlichen aus der feinfühligen Auswahl des Programms und der bemerkenswerten Leistung des Chors zusammen, welcher den Saal hinsichtlich jeder Harmonik und Dynamik überzeugend füllen konnte. Von hauchzart bis nachdrücklich-kraftvoll – gar voller Ruhm – als seien seine Mitglieder dazu bestimmt.  Besonders hervorzuheben sind hierbei die vielen solistischen Passagen, in denen Sara Wohlhüter beispielsweise in Bruckners «Tota Pulchra es« im feinen Wechsel mit dem Chor ihr ganzes Können unter Beweis stellen konnte. ・ fs

Sinfoniekonzert des Collegium Musicum

Wer glaubt, Orchestermusik sei nur etwas für elitäre oder anspruchsvolle Ohren, wird vom Sinfoniekonzert des Collegium Musicum überrascht sein. Ein bunt gemischtes Publikum fand sich am Wochenende des 13. und 14. Juli 2024 im Frederik-Paulsen-Hörsaal des Auditorium Maximum ein. 

Zum Abschluss des Sommersemesters gab das Collegium Musicum, das Orchester der CAU, ein beeindruckendes Konzert, bei dem auch der renommierte Pianist Yoichiro Chiba mitwirkte. Die musikalische Reise führte die Zuhörer*innen von der festlichen Stimmung eines Wiener Balls bis hin zu Klängen entspannter Naturidylle. Das Konzert begann mit der Ouvertüre zur Operette «Die Fledermaus« von Johann Strauss (Sohn). Diese Ouvertüre vereint viele bekannte Melodien und mitreißende Themen aus dem Stück, darunter auch den berühmten Fledermaus-Walzer.  

Das abwechslungsreiche Werk enthielt sowohl schnelle und dramatische als auch sanfte und leichte Elemente. Die Musiker*innen des Collegium Musicum spielten diese mit viel Schwung und Präzision, sodass das Publikum direkt in gute Laune versetzt wurde. Ein Auftakt mit sprichwörtlich großen Paukenschlägen, dem Pekka Leiß an der Pauke mehr als gerecht wurde. 

Begleitete wurde das Collegium Musicum mit außergewöhnlicher Fingerfertigkeit am Klavier beim Klavierkonzert Nr. 2 von Sergej Rachmaninov. Yoichiro Chiba spielte die anspruchsvollen Passagen mit beeindruckender Leichtigkeit und viel Gefühl. Die schönen Melodien und Streicherstimmen des Konzerts kamen wunderbar zur Geltung. Daniel Kirchmann dirigierte mit viel Elan und Körpereinsatz, die Harmonie zwischen Pianist und Orchester war perfekt. Im Adagio kamen die Cellist*innen besonders gut zur Geltung, und auch die Kontrabassist*innen stellten ihr Können eindrucksvoll unter Beweis. Das Publikum belohnte diese hervorragende Leistung mit viel Applaus. 

Zum Abschluss wurde die achte Sinfonie von Antonín Dvořák, bekannt für ihre fröhliche und optimistische Stimmung, gespielt. Die Musiker*innen brachten die heiteren und poetischen Momente der Sinfonie mit viel Leidenschaft auf die Bühne. Im letzten Teil übertraf sich das Ensemble mit äußerst fröhlichen Melodien und strahlenden Klängen und sorgte für eine rundum positive Stimmung. ・ ve

Chefredakteur

Finn ist seit Februar 2024 Chefredakteur des ALBRECHTs. Zuvor hat er ein Jahr lang das Kulturressort geleitet. Für unser Blatt sitzt er häufig in der Oper, im Theater oder im Konzertsaal. Er studiert Englisch und Geographie auf Lehramt und ist seit dem WiSe 22/23 Teil der Redaktion.

Veronique Ebers
Social Media

Veronique studiert Soziologie und Politikwissenschaft. Ihre Freizeit verbringt sie gerne in der Natur und auf Reisen. Aufgrund ihrer Liebe zum Meer ist Veronique in den Norden gezogen und entdeckt ihre neue Wahlheimat für sich.

Share.
Leave A Reply