Stampfen, brüllen, Gegenstände treten und werfen – ein Kleinkind, das noch nicht gelernt hat, seine Emotionen zu regulieren oder doch ein erwachsener Mann in der Kreisklasse?
Als Frau in einer Herrenliga fühlt sich jeder Spieltag an wie eine Runde Reife-Roulette, welche die Stimmung nach dem Spiel entscheidet, ganz unabhängig vom Ergebnis. Eine Sache läuft schief und alle anderen müssen auf Eierschalen laufen, besänftigen, babysitten? Ich spiele in der 8. (!) Kreisklasse, eine Maulwurfshöhle unter dem Keller der Sportpyramide, und frage mich immer: Worum geht es hier eigentlich? Wir könnten vom Leistungssport nicht weiter entfernt sein und auch ein Sieg oder der Aufstieg holt uns nicht aus der gänzlichen Mittelmäßigkeit. Wow, du Athlet! Spielst jetzt in der 7. Kreisklasse! Herzlichen Glückwunsch! War es das wert? Wenn wir das hier nicht zum Spaß machen, dann weiß ich auch nicht mehr, bitte entspann dich mal. Ich möchte gar keine Debatte über ›toxic masculinity‹ und Co. aufmachen, sondern einfach mal zu Protokoll geben, wie LÄCHERLICH das jedes Mal wieder aussieht. Ein erwachsener Mann, der sich aufführt, wie ein übermäßig motiviertes, unterdurchschnittlich talentiertes Kind in einer Theater AG, welches gerade die Emotion ›Wut‹ ohne Worte aber mit möglichst vielen Gesten darstellen soll.