LGBTQIA+-Plattenempfehlungen
Es ist ›Pride Month‹, es ist Sommer. Was bietet sich da mehr an, als kühle Getränke und die beste Musik zur Vorbereitung auf den CSD, lange Abende im Schrevi oder Strandtage? Und wo die Plattensau ist, da dürfen auch queere Platten nicht fehlen. Es gibt unzählige talentierte Musiker*innen. In dieser Ausgabe widmen wir uns ein paar Empfehlungen von queeren Künstler*innen und ihren besten Alben.
Boygenius – wenig boys, mehr Genie
Eine Band aus drei Talenten. Lucy Dacus, Julien Baker und Phoebe Bridgers, die als Solokünstlerinnen bereits fantastisch performen, sind als Trio ein Indie-Traum. Das Album The Record von 2023 ist eine klare Empfehlung. Die Stimmen klingen harmonisch bis kraftvoll, die Texte sind traurig-sehnsüchtige Gedichte über Beziehungen und Abschied. Hören lohnt sich immer, aber macht euch bereit für Emotionen.
Lucky Love (Luc Bruyère) – love it!
Der französische Pop-Alternative-Sänger singt mit sanfter Stimme und erzählt auf Tendresse über Männlichkeit, Schönheit und Zweifeln an der Liebe. Und das sowohl auf Englisch als auch Französisch. Tipp: Die Musikvideos sind künstlerisch inszeniert und symbolisieren immer wieder die Beziehung zu Körper und Aussehen. Ich habe den Song Masculinity auf Instagram entdeckt und mich schwer verliebt.
Anohni (and the Johnsons) – eine Hymne an die Menschlichkeit
Noch mehr Indie, noch mehr Gefühle. Anohni begegnete mir das erste Mal mit 17 Jahren beim Yoga. Das AlbumI Am A Bird Now berührt mich heute noch immer. Mit Klavier und einzigartiger Stimme verpackt die Sängerin in poetischen Texten in jedem Ton Schmerz, Hoffnung und Kraft. Von Klängen, die nach Märchen und Fantasiewelten klingen bis düster-dunkler Anklage ist alles dabei. Anohni beruhigt, berührt, begeistert – für mich eine der einzigartigsten Künstler*innen, die auf den neueren Alben auch andere Sounds zeigt.
LP – Pride ist laut!
Laura Pergolizzi ist Musiktherapie. Die Mischung aus Pop, Indie und Rock (je nach Album) lebt von der Wahnsinns-Stimme der Sängerin. Lost on you in der Live-Version habe ich vermutlich 100-mal gehört und fühle es immer noch Die Songs reichen von Vorglüh-Stimmung über Freiheitsliebe bis Liebeskummer mit Kater. LP macht Spaß, ist tanzbar und haut um.
… und so viele mehr! Leider ist hier kein Platz für all die talentierten Musiker*innen da draußen, die Liste wäre sonst endlos. Genießt die Sonne und hört vielleicht auch mal wieder eine Neuentdeckung.
Clara ist seit dem WiSe 2024 beim ALBRECHT dabei und studiert Psychologie im Master. Neben allen Themen rund um die Psyche interessiert sie sich für Lyrik und Feminismus.