Vortragsreihe »Die Zukunft der Demokratie« gestartet
Demokratien weltweit stehen zunehmend unter Druck. In Deutschland bedrohen der Vertrauensverlust in Parteien, die zunehmende soziale Ungleichheit und der Aufstieg populistischer Parteien die demokratische Kultur. Hinzu kommen globale Herausforderungen wie der Klimawandel, die unsere Gesellschaft noch weiter verunsichern.
Passend dazu ist eine Vortragsreihe mit dem Titel »Zukunft der Demokratie« organisiert von der Stiftung Wissenschaft und Demokratie (SW&D) gestartet. Diese setzt sich mit den Herausforderungen der Demokratie auseinander und versucht, Lösungen dieser zu fördern.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Den Auftakt machte Prof. Dr. Frank Decker, der Professor am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist. Am 04. Februar hielt er seinen Vortrag zum Thema »Die Zukunft der Demokratie als praktische Aufgabe«.
Im Mittelpunkt des Vortrags stand die Frage, wie Demokratien in Zeiten wie diesen bewahrt und gestärkt werden können.
Deckers Vortrag umfasste die Definition des Demokratiebegriffs, eine Beschreibung der aktuellen Krise, in der die Demokratie sich befinde sowie die Frage, wie sie geschützt werden könne. Er betonte den Vertrauensverlust in politische Institutionen und den Aufstieg populistischer Strömungen als die zentralen Krisenherde. Ursachen seien soziale Ungleichheit, Singularisierung und die zunehmende Einflussnahme von Verfassungsgerichten, wie das Klimaschutzurteil von 2021 zeigt.
Demokratie bestehe laut ihm nicht nur aus Wahlen, sondern auch aus Meinungspluralität, Rechtsstaatlichkeit und Bürgerbeteiligung. Zur Stärkung demokratischer Systeme stellte Decker drei Strategien vor: Vorbeugung durch gute Regierungsführung, Wappnung gegen Desinformation und Repression gegen demokratiefeindliche Akteure. Zum Abschluss folgte eine offene Diskussion mit dem Publikum.
Warum sollte man zu solchen Veranstaltungen gehen?
Besonders in stürmischen Zeiten wie diesen wird es immer schwieriger, sich eine eigene unabhängige Meinung zu bilden. Die riesige Menge an Desinformationen, mit denen wir uns tagtäglich konfrontiert sehen, sowie die zunehmende Polarisierung von öffentlichen Debatten machen es nötig, dass jede*r von uns ein Grundverständnis der Materie hat. Das hilft uns, Licht ins Dunkle zu bringen und Aussagen besser einordnen zu können. Dafür sind Veranstaltungen wie diese, bei denen es einerseits um die Wissensvermittlung durch Expert*innen, viel mehr aber auch um den Austausch mit anderen geht, ideal. Denn auch wenn das lange so schien, können wir Demokratie nicht mehr als etwas Selbstverständliches ansehen.
Was jetzt?
Am 06. März 2025 findet die nächste Veranstaltung der SW&D statt: «Nach der Bundestagswahl 2025 – Teil II: Analyse der Ergebnisse«. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Veranstaltungsseite der SW&D.
Bjarne studiert Sozio-Ökonomik an der CAU und ist seit dem Oktober 2024 beim ALBRECHT.