Welche Song bescheren euch ein Gefühl von Freiheit? Zu welchen Songs würdet ihr am liebsten mit offenen Verdeck die Landstraße runter brettern oder welche Songs geben euch die Möglichkeit endlich wieder einmal zu Ruhe zu kommen und richtig durchzuatmen?  Die DER ALBRECHT-Musikredaktion hat euch ihre persönlichen Durchatmer-Songs in einer Playlist zusammengestellt

Bild: Nikita Mädge


Nichts beschreibt das Gefühl von Durchatmen für mich so sehr, wie bei gutem Wetter mit offenem Fenster eine Landstraße runter zu brettern und dabei die Musik ganz laut auf zu drehen. Celeste’s Stop This Flame ist dabei der perfekte Start für jeden Roadtrip, Weg nach Hause nach einem langen Tag auf der Arbeit oder um in den Sonnenuntergang zu fahren. Danach was zum Mitsingen: Bei Imagine Dragon’s On Top Of The World lässt es sich die gute Laune nicht zurückhalten. Und bei wem das Gefühl von Freiheit, Durchatmen und Loslassen noch immer nicht eingesetzt hat, nach Bleachers’ Rollercoaster sollte sich das spätestens geändert haben. Wenn dann all die überschüssige Energie freigesetzt wurde wird es Zeit, langsam zurück zu fahren. Vampire Weekend hat mit Harmony Hall einen Track, der auf der Linie zwischen melancholisch und energetisch tanzt. Apropos Linie, das melancholische und gleichzeitig hoffnungsvolle Fine Line von Harry Styles ist für mich der perfekte Song um sowohl einem Roadtrip, als auch einer Playlist ein großes Finale zu bescheren. (jk)

Das ist das Profilbild von Nikita
Bild: Nikita Mädge


Freiheit in der Musik bedeutet für mich Emanzipation und der gezielte Bruch mit Konventionen. Nur wenige Komponist*innen schaffen es sich von dem Bestehenden zu befreien.   
So etablierten Künstler*innen wie Anton Weber zu Beginn des 20. Jahrhunderts die 12-Tonmusik. Eine Technik durch deren Anwendung alle 12 Töne frei und emanzipiert sind. Obwohl es als hochkomplexe ernste Musik komponiert wurde, wirkt es manchmal wie ein einfaches Kinderstück.  
Weniger infantil, dafür aber deutlich prägender für unsere aktuelle Popmusik ist die Instrumentenwahl. In den 1970ern wurde durch den musikalischen Einsatz von Plattenspielern der Grundstein für Hip-Hop gelegt. Plötzlich konnte jede*r Musik machen und nach nur einem Jahrzehnt brachte die Sugar Hill Gang mit Rappers Delight den Klang der Straße ins heimische Wohnzimmer.   
Rap wurde mit der Zeit zum emanzipatorischen Ventil. Beispielsweise befreit sich die Rapperin Antifuchs vom stereotypen Frauenbildern in dem Remix von “Wie ein Mann” und überträgt klassische Männerklischees auf sich selbst.  
Manche Künstler*innen schaffen sich durch alternativen Personas lyrischen Freiraum. Zu Beginn seiner Karriere entwickelte Eminem das Alter Ego Slim Shady und konnte in Tracks wie Guilty Conscience moralische Grenzen überschreiten ohne die Integrität als Künstler einzubüßen.    
Frei sein als Künstler*in bedeutet heute, dass man sich frei ausdrücken kann. Jede*r von zu Hause produzieren und seine Tiefsten Emotionen nach außen tragen. Früher wäre es nur schwer denkbar, dass Künstler*innen wie Edo Saiya mit Songs wie Highway eine größere Hörerschaft für sich gewinnen konnte. (nm)

Bild: Kristin Finke


Lieder zum Durchatmen finden, eine schwierige Aufgabe, da Musik eigentlich in jeder Situation guttut und einen aufatmen lässt.  Aber für den ALBRECHT habe ich mal meine Favoriten zusammengesucht.  
Nicht fehlen darf da mein absolutes Lieblingslied aus Kindheits- (oder waren es eher Jugend-) tagen Just Dance von Lady Gaga. Damals zwar noch nicht verstanden, aber trotzdem lauthals mitgesungen, ist das Lied auch heute noch ein Klassiker.  
Auch Summer is a Curse und World at our feet machen Lust auf eine kleine Tanzparty, wenn nicht auf der Party dann eben mal im Auto oder zuhause.  
Welche Lieder mich auch immer wieder durchatmen lassen, sind die von Lindsey Stirling. Gemeinsam mit ihrer Violine schafft sie wunderbare und nahezu verträumte Stücke. Gerne würde ich jedes Lied von ihr hier nennen, aber belassen wir es an dieser Stelle mal bei einem.   
Zu guter Letzt gibt es wieder einen All-time Favourite von mir und einen Ausflug in die guten alten Zeiten, zusammen mit ABBA und ihrem Hit Dancing Queen(kf)

Bild: Johanna Touoda


Endlich wieder durchatmen, sich frei fühlen und entspannen. Morgens gibt es dafür nichts Besseres, als nach einem Lauf durch den Wald, noch einmal alles aus sich herauszuholen und zu Sia mit Alive zum Sprint anzusetzen. Es ist ein Gefühl, als würde ich über den Boden schweben, wobei in meinem Fall die Ähnlichkeiten zu einem ans Ufer robbendes Walross vermutlich höher sind. Durchatmen lässt es sich auch perfekt bei einer kleinen „Dance-Alone-Homeparty“. Der Soundtrack dazu: Florence + The Maschine und Shake It Out. Und weil es so schön war, darf es noch ein weiteres Mal Sia sein und zwar mit Elastic Heart. Sie ist eine Powerfrau, die einen mit ihrer Stimme mehr Kraft gibt. Ein weiterer Moment, in dem ich absolute Freiheit spüre, ist wenn ich mit offenen Fenstern durch die Landschaft fahre, den Fahrtwind in den Haaren und ganz laut Heroes von David Bowie aufdrehe. Gedanklich stehe ich natürlich dabei in Titanic-Pose auf der Ladefläche à la The Perks of Being a Wallflower. Und abschließend abends zu den Klängen von River Flows In You (Yiruma) friedlich einschlummern. (jt)

Bild: Nadine Simon


Durchatmen kann für mich vieles bedeuten. Entspannen nach einem stressigen Tag und abends versuchen, zur Ruhe zu kommen. Einfach vor Glück in der Wohnung tanzen, bei Sonnenuntergang nach einem tollen Strandtag nach Hause fahren, die Sonne noch auf der Haut spürend, oder auch einfach mal alle negativen Gefühle rauslassen. Glücklicherweise wird das alles etwas schöner durch die passende Musik. The Flesh Failures (Let The Sunshine In) ist der perfekte Song, um das Gefühl der Freiheit und des Durchatmens zu beschreiben – ich kann gar nicht anders als zu lächeln und mitzusingen. Auch PSICOLIBINA ist ein Song, der für gute Laune sorgt, oder diese noch weiter unterstützt. Zwar etwas jünger als der erste Song, aber die Mexikanerin Vanessa Zamora hat definitiv einen coolen Indie-Pop-Song für den Sommer geschaffen. Manchmal ist es aber doch besonders schwer, in Momenten wo Geduld angesagt ist, ruhig zu bleiben, Tee trinken und abwarten hilft bei mir zumindest eher nicht. Paciencia ist dafür genau der richtige Soundtrack – “ten un poco paciencia” (hab etwas Geduld) singt Kora und sorgt so dafür, dass ich mich beruhige. Falls der Tag trotzdem blöd gelaufen ist, höre ich Peace in Emptiness, ein monumentaler Soundtrack, der mich schon mal sentimental werden lässt, wonach ich mich auf merkwürdige Weise losgelöst fühle. Und für die ultimative Entspannung sorgt Ylang Ylang – ein wunderschönes Lied, performt am Klavier. (nas)

Bild: Alexandra Tietze


Diese Songs gehen raus an alle, die zum Entspannen nicht bei tönenden Bässen eskalieren müssen. Ingrid St-Pierre verspricht mit Les joailliers ein paar Minuten Durchatmen, nach einem Tag voller Störgeräusche, nicht-abgeschalteter Mikrophone und verwackelter Videos. Mit Modern World von Max Jury gelingt der perfekten Übergang von anstrengenden Video-Konferenzen, Vorlesungs-Podcast und dem immergleichen Blick auf den Bildschirm. Ein paar Songs zum wohlverdienten (oder zumindest bewussten) Nichts-Tun – mit der Message Durchatmen und Stay Home von Shy Girls. Der nächste Morgen lässt sich übrigens auch ideal mit ein paar ruhigen Tönen starten. Wer keine aggressiven Klänge braucht, die ein morgendliches Dance-Workout fordern, kann mit  Bones von Peter Bjorn und John oder Sad Smiley von Roman Kouder entspannt in den Tag starten. (at)

Autor*in

Hier schreiben mehrere Autor:innen der ALBRECHT-Redaktion oder Personen, die ihren Text anonym veröffentlichen wollen.

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