Langsam können wir es alle nicht mehr ertragen, anstelle eines „normalen“ Kino- oder Theaterbesuchs uns immer mit einem Spaziergang an der Förde vertrösten zu müssen. Die ersten Lichtblicke zeigen sich aber am Horizont, denn Kiel hat viel in diesem Frühling zu bieten – sowohl im digitalen Ersatzprogramm als auch in den ersten Präsenzformaten. 

In Zeiten, in denen wir uns manchmal mit unseren Gedanken alleine fühlen und die Tage vorbeiziehen, eröffnet die Kultur Räume, um uns weiterzuentwickeln, indem wir andere Perspektiven erhalten oder zur Reflexion angeregt werden. Tauscht den tristen Alltag der vergangenen Monate ein und kehrt im April zurück in die Welt der Kultur. Denn ein Wechsel der Perspektive kann helfen, den ewigen Kreislauf der Corona-Tristesse zu durchbrechen. 

1. Ausstellung Was hattest du an? 

10. April 

Holstenstraße 49 

Die Ausstellung Was hattest du an? zeigt Kleidungsstücke, die denen von Opfern sexualisierter Gewalt ähneln. Mit diesem Konzept will die Veranstalterin Emely Egerland zusammen mit René Unger den Betroffenen eine Stimme geben und den Besucher:innen einen Zugang zu Erfahrungen, Affekten und Gefühlswelten der Geschädigten ermöglichen. Denn es war nicht deine Schuld. So leistet die Installation einen Beitrag zum öffentlichen Gespräch über sexualisierte Gewalt. Die Ausstellung findet vom 10. bis 25. April in der Holstenstraße 49 statt. Kostenlose Tickets können online mit Zeit-Slot für jeweils eine halbe Stunde gebucht werden. Interessierte sollten sich beeilen, denn weit mehr als die Hälfte der Tickets sind bereits ausverkauft:

https://www.eventbrite.de/e/was-hattest-du-an-tickets-144988134413

2. Premiere Z als Theaterfilm 

15. April (20:00 Uhr) 

Online-Veranstaltung 

Die Theatersäle bleiben weiterhin leer. Aber um die Sehnsucht nach klassischen Präsenz-Theatergängen etwas zu stillen, sei auf die digitalen Premieren des Kieler Theaters verwiesen. Besonders zu empfehlen ist das Stück “Z” der bekannten Regisseurin und Schriftstellerin Nino Haratischwili. Im Mittelpunkt steht die Generation Z in Form zweier Philosophie-Studierenden, die nachts in einer leeren Universität eingeschlossen sind und dabei über die ganz großen Fragen des Lebens diskutieren. Premiere des Stücks ist am 15. April (20:00 Uhr) über den YouTube-Kanal des Theaters, weitere Spieltermine sind am 17., 24. und 29. April. Tickets für Studierende kosten 6 € und werden immer an einen Haushalt verkauft, was sich gut eignet, um mit der WG einen gemeinsamen Kultur-Abend zu verbringen. 

Hier könnt ihr euch den Trailer schon anschauen:

Tickets gibt es unter:

https://www.theater-kiel.de/schauspiel-kiel/programm/produktion/titel/z-1

3. Konzertfilmdokumentation Nähe und Ferne 

17. April (19:30 Uhr) 

Online-Veranstaltung 

Gemeinsam mit der Konzertdramaturgin Dr. Waltraut Anna Lach haben fünf MA-Musik-Studierende ein einzigartiges Programm unter dem Motto „Nähe und Ferne“ konzipiert. In Kooperation mit dem Philharmonischen Orchester, dem Theater Kiel, der CAU sowie 3komma3 ist eine Mischung aus Konzertfilm und Dokumentation herausgekommen, nachdem das ursprünglich geplante Konzert abgesagt werden musste. Wie das Motto schon andeutet, verschränkt das Projekt stilistisch, zeitlich und geographisch unterschiedliche Musik von träumerischen, skandinavischen Klängen über Wiener Klassik und Romantik bis hin zu zeitgenössischer Neoklassik. Daneben präsentiert der dokumentarische Teil des Films den Entstehungsprozess des Konzerts. Der Film feiert am 17. April um 19:30 Uhr auf dem YouTube-Kanal des Theater Kiel und auf kiel.live seine Premiere, bis Ende Juli bleibt er online abrufbar. 

https://www.youtube.com/channel/UCV_BHdd8X7qxMm-dhLeHAXA

4. Gaarden Street Art 

Der Lockdown hat dazu geführt, dass wir die Natur und unsere Umgebung sensibler wahrnehmen. Gaarden wird von vielen als No-Go-Area verschrien, aber ein schärferer Blick lohnt sich. Mit der Gaarden Street Art-Erkundungstour lässt sich der urbane Stadtteil selbstständig von der kreativen Seite aus neu entdecken. Es gibt eine kürzere und eine längere Route, die durch (legale) Graffiti-Sehenswürdigkeiten und originelle Straßenkunst führen. Zu bestaunen gibt es beispielsweise geheimnisvolle Straßenunterführungen oder bunte Häuserfassaden. Alle Infos finden sich auf:

https://www.kieler-ostufer.de/projekte/ostufer-allgemein/stadtteiltouren

 

Autor*in

Alrik studiert Deutsch und Politikwissenschaft an der CAU. Er ist seit November 2020 Teil der Redaktion des Albrechts.

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