Der Winter rückt immer näher, der Regen setzt ein und langsam kann man die vorweihnachtliche Stimmung im kalten Wind riechen. Und was ist schöner, als diese wundervolle Jahreszeit mit einem Theaterstück, basierend auf einem der schönsten Märchen unserer Zeit, einzuläuten. Die Rede ist hier von der Theaterinszenierung des weltberühmten Klassikers „Die unendliche Geschichte“, geschrieben von Michael Ende.

In dieser fantastischen Märchengeschichte geht es um einen elfjährigen Jungen namens Bastian Balthasar Bux, welcher sich auf der Flucht vor einer Gruppe ihn hänselnder Mitschüler, in einem urigen Antiquariat des alten Karl Konrad Koreander versteckt und dort auf ein geheimnisvolles Buch stößt. Dieses trägt den Namen „Die unendliche Geschichte“ und weckt sogleich das Interesse des bücherliebenden Jungen. Verzaubert von der Idee einer unendlichen Geschichte, stiehlt Bastian das Buch und versteckt sich mit diesem auf dem Speicher seiner verhassten Schule.

Atréju auf seinem Glücksdrachen Fuchur. Foto: Rainer Otte.

Mit „der unendlichen Geschichte“ begibt sich Bastian auf eine spannende Reise in das vom „Nichts“ bedrohte Land Phantasien und begleitet den mutigen Helden Atréju und seinen Glücksdrachen Fuchur auf eine Reise voller Abenteuer, auf der Suche nach einer Rettung für das Land Phantasien und dessen schöne aber kranke Kaiserin.

Mit diesem Weltklassiker eröffnet die Kieler Theaterkommode, bestehend aus einer Gruppe Studenten und freiwilligen Theaterliebhabern, die Theatersaison mit ihrer Premiere am 25. November 2011 um 18 Uhr im Sechseckbau der Universität Kiel. Unter der Leitung von Jan Patrick Faatz wagt sich die Theaterkommode an das berühmte Stück, welches aufgrund der aufwendig beschriebenen Fantasiesequenzen im ersten Moment nahezu uninszenierbar erscheint. Und das von einer studentischen Theatergruppe mit doch relativ niedrigem Budget und wenig Zeit.

Doch Dank des Bonn’schen Theaters, welches der Theatergruppe ihre aufwendigen Kostüme ihrer eigenen Theaterinszenierung der „unendlichen Geschichte“ zur Verfügung stellt, konnte das Projekt der Theaterkommode in Angriff genommen werden. Mit Liebe zum Detail, schafft die Theatergruppe eine tolle Atmosphäre auf der Bühne, die nicht nur durch die Kostüme und das Bühnenbild, sondern vor allem durch ein hohes Maß an schauspielerischem Talent realisiert wird. „Dazu gehört viel Arbeit!“, sagt Faatz; und das sieht man auch! Mehrere Male die Woche trifft sich die Gruppe zum gemeinsamen Proben, während es sich andere Studenten in ihrer Freizeit doch lieber vor dem Fernseher gemütlich machen.

Doch bei so knapper Zeit müssen Prioritäten von Anfang an richtig gesetzt werden und so können Proben auch innerhalb der Woche bis in die späten Abendstunden andauern. An Spaß und Motivation scheint es der Gruppe bei den Proben aber nicht zu fehlen und man kann die Vorfreude aller Beteiligten im ganzen Raum spüren. Bei diesem ganz besonderen Theaterstück, welches die Gruppe schon vor knapp einem Jahr zu planen begann, ginge es Regisseur und Inszenierungsleiter Jan Patrick Faatz vor allem darum, dass nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene zu neuer Fantasie angeregt werden und sich selbst in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu wünschen beginnen.

Auf die Frage, was Ihm denn ganz besonders am Herzen liege, antwortet Faatz bestimmt, dass es Ihm vor allem wichtig sei, nicht nur als studentisches Theater, sondern viel mehr als Alternative zum Stadttheater bei allen Theaterliebhabern, ob groß oder klein, Anklang zu finden und wahrgenommen zu werden. Doch ob studentisches Theater oder nicht, im Endeffekt zählt das Talent, der Spaß am Schauspielern und die eigene sowohl physische als auch psychische Hingabe für ein solches Projekt. Und daran fehlt es der Gruppe bei Weitem nicht.

Aufführungstermine:
25.11. 18:00 Uhr (Premiere)
26.11. 18:00 Uhr
02.12. 18:00 Uhr
04.12. 14:00 / 18:00 Uhr
09.12. 18:00 Uhr
10.12. 18:00 Uhr
11.12. 14:00 Uhr
17.12. 18:00 Uhr
18.12. 14:00 / 18:00 Uhr

Autor*in

Marie war bis zum Sommersemester 2013 die Chefredakteurin des Albrechts.

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