Global denken, regional handeln

Ein Saisonkalender hilft dabei, die Vielfalt der Jahreszeiten neu zu entdecken, bewusster zu essen und dabei das Klima zu schützen. Die Bildungsinitiative Weitblick Freiburg e.V. hat deswegen einen ganzjährigen und jedes Jahr wiederverwendbaren Saisonkalender herausgebracht. Die bunten Vorderseiten präsentieren, welche Obst- und Gemüsesorten Saison haben, auf den Rückseiten gibt es leckere Rezeptideen.

Die Monate Juli und August präsentieren wir euch hier exklusiv. Wer den gesamten Kalender besitzen möchte, kann ihn als Wandkalender im A4-Format bei Weitblick Kiel für 10€ erwerben. Dazu einfach eine Mail an kiel@weitblicker.org mit dem Betreff „Saisonkalender“ schreiben. Die Einnahmen fließen zu 100 % in die gemeinnützigen Projekte von Weitblick e.V.


Essen fürs Klima

Saisonal und regional zu essen tut dem Klima gut, denn Lebensmittel rund um den Globus zu transportieren, sorgt für eine hohe Umweltbelastung. Kurze Wege senken dagegen die Kosten für Transport, Lagerung und Zwischenhändler. Das schafft Nähe zur Nahrung, mehr Geld für Qualität und vor allem eins: Geschmack! Auf kurzen Transportwegen können Obst und Gemüse nämlich vollständig reifen und bleiben reich an wertvollen Nährstoffen.

Wer regional einkauft, nimmt somit unmittelbaren Einfluss auf die sozialen und ökologischen Verhältnisse im Herstellungsprozess, unterstützt regionale Produzenten und weiß, was auf dem Teller liegt. Kurzum: Durch den Kauf von Obst und Gemüse aus der Region bleibt der eigene CO₂-Fußabdruck gering und regionale Produzenten werden unterstützt.

Methan hat eine 28x höhere Klimawirkung als CO₂



Klima-Fakten

Da Methan eine 28 Mal höhere Klimawirkung als CO₂ hat, aber weniger lang in der Atmosphäre bleibt, haben die Vereinten Nationen das „Globale Erwärmungspotential“ definiert. So genannte CO₂-Äquivalente (CO₂e) drücken die Erwärmungswirkung einer bestimmten Menge eines Treibhausgases unter Berücksichtigung seiner jeweiligen Eigenschaften aus und macht so die Wirkung verschiedener Gase vergleichbar.

Unter den Grundnahrungsmitteln hat 1 kg Gemüse mit 0,15 kg CO₂e die beste CO₂-Bilanz. Obst folgt mit 0,46 kg CO₂e, bei Käse sind es bereits 8,35 kg CO₂e. Fleisch hat durchschnittlich 5,05 kg CO₂e, Rindfleisch sogar über 13 kg CO₂e. (Quelle: Öko-Institut e.V., Institut für angewandte Ökologie)

Was die Kombination aus Saisonalität und Regionalität ausmachen kann, zeigt der CO₂-Spiegel der Stadt Heidelberg am Beispiel der Tomate. Tatsächlich haben Tomaten, die mit dem Flugzeug von den Kanarischen Inseln eingeflogen werden, mit 7,2 kg CO₂e eine geringere Energiebilanz als 1 kg Tomaten aus einem beheizten Treibhaus aus der Region (9,3 kg CO₂e).

Werden die Tomaten allerdings in einem unbeheizten Gewächshaus gezüchtet, verbrauchen sie ganze 7 kg CO₂e weniger als die beheizten Tomaten. Aber selbst sie können ihre regionalen Geschwister nicht schlagen: Saisonal gekaufte Freilandtomaten aus der Region verursachen pro Kilogramm nur 0,085 kg CO₂e, Bio-Tomaten sogar nur noch 0,034 kg CO₂e. Regionalität in Kombination mit Saisonalität rechnet sich also: für den Menschen und vor allem fürs Klima.

Blick in den Saisonkalender von Weitblick Freiburg e.V.

Autor*in

Leona ist seit Juni 2014 Teil der Redaktion und war von Dezember 2014 bis Februar 2017 Chefredakteurin der Print-Ausgabe des ALBRECHT. Anschließend leitete sie die Online-Redaktion bis Mitte 2018. Leona studiert Englisch und Französisch an der CAU, schreibt für verschiedene Ressorts der Zeitung und kritisiert Land, Leute, Uni und den Status Quo ebenso gerne wie Platten.

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