Frische Musik fachmännisch erschnüffelt
James Yuill
Titel: Movement In A Storm
VÖ: 18.06.2010
Label: Moshi Moshi
4 von 5 Schweinchen
Ein Science-Fiction-Songwriter – das ist James Yuill. Mit Nerd-Brille, Seitenscheitel und Anzug steht er allein auf der Bühne und gibt seine Songs mit rummsenden Beats und zarter Akustik-Gitarre zum Besten. Der Synthesizer darf für die spacige Mischung aus melancholischen Tanzbarkeiten und Hybrid-Balladen nicht fehlen; so bietet Yuills Zweitling Perlen für Wohnzimmer und Club ( – die im Idealfall kongruent sind).
Kode9
Titel: DJ Kicks
VÖ: 21.06.2010
Label: !K7 Records
3 von 5 Schweinchen
Der Schotte Steve Goodman alias Kode9 hat der Musikwelt nicht nur zwei eigene Alben beschert – als Chef vom Label Hyperdub bringt er auch die Dubstep-Legende Burial raus. Konsequent ist, dass er für die DJ Kicks-Reihe eingeladen wurde, die seit rund 15 Jahren und in nun 34 Ausgaben an den Pulsadern elektronischer Musik horcht. Der promovierte Philosoph und auch als Autor aktive Kode9 gibt mit seinem geschlossenen Mix einen Einblick in britische Spielarten elektronischer Musik – eher was für Kenner.
Janelle Monáe
Titel: The ArchAndroid
VÖ: 09.07.2010
Label: Warner
5 von 5 Schweinchen
„The ArchAndroid“ setzt da an, wo Monáes Kurz-Debüt „Metropolis“ endete: Die Sängerin versteckt sich hinter einer fiktiven Heldin, die den Auftrag hat, ihre Stadt von einer bösen Geheimgesellschaft zu befreien. Anhand dieses Science-Fiction-Plots entwickelt die 24-Jährige ein gigantisches Comeback des Konzept-Albums. Darin tauchen ein Debussy-Cover und viel Motown-Sound auf, und auch ein Orchester sowie illustre Gäste (u.a. der Poet Saul Williams und die Dance-Punks Of Montreal) dürfen nicht fehlen.
Kele Okereke
Titel: The Boxer
VÖ: 18.06.2010
Label: Wichita / Cooperative Music
4 von 5 Schweinchen
Es sind gleich mehrere kalte Wasser, in denen Kele Okereke dieser Tage rumturnt: Im März outete sich der als schüchtern geltende Bloc Party-Sänger; jetzt haut er ein Solo-Album raus – mitten in die Kreativpause seiner Haupt-Band. Auf „The Boxer“ erkundet Kele elektronische Sounds abseits vom typischen Indie-Rock, einen für Elektro-Rap-Fusion bekannten Produzenten (XXXchange) zur Seite. So bietet die Platte nicht nur Songs von gewohnter Melancholie, sondern mit catchy Synthesizern und viel Bass auch guten Stoff für Feierwütige.
Bannerhintergrund von Markus Spiske, bearbeitet (mlt)
Kilian war bis 2010 Chefredakteur des Albrechts.