Wie man Glück erkennt 

Wenn du das Wort Glück hörst, tauchen vor dem inneren Auge lauter Bilder von Symbolen des Glücks auf, wie dem vierblättrigen Kleeblatt, niedlichen Schweinchen und Hufeisen. Doch was genau ist Glück eigentlich, abgesehen von einer einzigartig geformten Pflanze? Laut der Definition von Oxford ist Glück „etwas, was Ergebnis des Zusammentreffens besonders günstiger Umstände ist; besonders günstiger Zufall, günstige Fügung des Schicksals“. Aber was ist damit gemeint? 

Glück im Alltag 

„Die Prüfung habe ich gerade noch so bestanden – Glück gehabt.“ Viele sagen über sich, dass sie Glück gehabt haben, wenn sie denken, sie seien bei einer Sache gut davongekommen. Aber Glück kann viel mehr sein. Es ist sehr individuell und für jede:n etwas anderes. Es kommt darauf an, was wir daraus machen. Nicht selten stehen Menschen ihrem eigenen Glück im Weg. Sei es durch falsche Entscheidungen oder das Verbleiben in der eigenen Komfortzone. Denn was ist, wenn du bei einer Unternehmung keine Lust hast mitzukommen, dort aber die Liebe deines Lebens getroffen und dir so zehn Jahre zähes Dating erspart hättest? In diesem Fall kann es Glück sein, wenn du hingehst. Durch das andernfalls jahrelange Dating würden dafür andere, ebenso wertvolle Erkenntnisse, erlangt. Je nach Sichtweise ist dies Glück, oder eben nicht. Genauso ist die Antwort auf die Frage, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist, von der eigenen Wahrnehmung abhängig.   

Nullachtfünfzehn – immer dasselbe  

Was ist Glück in Bezug auf ein ganzes Leben? Typisch ist es, Karriere zu machen, zu heiraten, ein Haus zu bauen und Kinder zu bekommen. Und das alles noch im richtigen Alter. Eben dann, wenn alle anderen das auch machen. Aber nicht jede:r hat Lust, diese Dinge im Leben von einer Liste abzuhaken und von einem Punkt zum nächsten zu springen. Manch eine:r möchte lieber mehr Zeit mit den Freund:innen verbringen und oft zum Sport gehen und arbeitet deswegen nur halbtags. Eine andere Person zieht es vor, in einer Mietwohnung zu bleiben und kein Haus zu bauen, dafür aber mehrfach pro Jahr in den Urlaub zu fahren. Für jede:n ist etwas anderes wichtig. Es hängt also viel mit den eigenen Ansprüchen und Vorstellungen zusammen. Ebenfalls ist Glück undefinierbar, aber trotzdem etwas, was alle haben wollen.  

Spiel des Lebens 

Wenn der gewählte Berufsweg scheitert und von Neuem angefangen werden muss, sitzt die Verzweiflung zunächst sehr tief und das aktuell so wahrgenommene Unglück wird verteufelt.  Sollte sich aber mit der Zeit herausstellen, dass die neue Tätigkeit viel mehr Freude bereitet, als zuerst angenommen, wird der Umbruch aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Glück kann auch erst im Nachhinein als solches empfunden werden. Ebenfalls ist es nicht sinnvoll, Glück von Erfolgen abhängig zu machen. So wird das Glücklichsein immer weiter bis zum nächsten Ziel aufgeschoben. Nach dem erreichten Ziel gibt es so schnell ein neues, dass das angeblich gewonnene Glück nicht lange anhält. Dabei sollte der Weg das Ziel sein. 

Autor*in

Marie-Claire ist 23 Jahre alt und seit dem Sommersemester 2022 beim Albrecht.

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