Die Bachelor- oder Masterarbeit ist für viele Studierende nicht nur der letzte Haken auf der Checkliste für den Abschluss, sondern ein Prozess, in den viele Wochen, Herzblut und graue Zellen fließen. Lasst uns also darüber reden, statt die Arbeit danach direkt im Schrank verschwinden zu lassen! Dieses Mal sprechen wir mit unserer Redakteurin Selina über ihre Bachelorarbeit in der Ökotrophologie – ihr Thema: Einfluss von Vitamin A auf die Zellreifung und Embryogenese.

DER ALBRECHT: Worum geht’s in deiner Bachelorarbeit?

Selina: Im Wesentlichen geht es darum, ob und inwieweit Vitamin A Vorgänge in den ersten acht Wochen der Schwangerschaft beeinflussen kann. Ich habe meinen Fokus dabei zum einen auf die Entwicklung der Somiten gelegt, was Vorläuferstrukturen für die Skelettmuskulatur, Wirbel und mehr sind. Zum anderen habe ich mir die frühe Entwicklung des Nervensystems und der Extremitäten angeschaut.

Wie bist du zu deinem Thema gekommen?

Für mich war klar, dass ich meine BA gerne über Schwangerschaft oder Kinderernährung schreiben würde. Mich fasziniert, wie der menschliche Körper in eigentlich so kurzer Zeit geschaffen wird. Da es eine Literaturarbeit war, habe ich das Thema auf einer Beispielliste des Instituts, bei dem ich geschrieben habe, entdeckt.

Wie viel Zeit hast du für die gesamte Arbeit gebraucht?

Bei meinem Institut ist das streng geregelt: Zwei Wochen, nachdem sich für ein Thema entschieden wurde, findet die Anmeldung statt. Daher hatte ich (nur) die dafür vorgeschriebene Zeit von zwölf Wochen. Wobei ich den ersten Monat erstmal gebraucht habe, um überhaupt reinzukommen und die anderen zwei Monate für Recherche und Schreiben intensiv genutzt habe. Dann saß ich 6-8 Stunden pro Tag am Schreibtisch.

Was war die größte Schwierigkeit, auf die du gestoßen bist?

Reinzukommen! Bis ich meine eigene Routine entdeckt und herausgefunden habe, was geht und was nicht, hat es eine Weile gedauert. Achja, und gescheite Quellen zu finden, war nicht immer einfach. Sind die Schwerpunkte, die richtigen Quellen und der rote Faden aber erstmal da, geht es (fast) wie von selbst.

Stressfaktor von null (das hat mein Ghostwriter gut gemacht!) bis zehn (wo ist mein Doktortitel?) beim Schreiben?

Ich würde sagen, dass es immer zwischen 5 und 8 geschwankt ist. Je nachdem, ob es gerade lief oder nicht.

Was hilft bei Schreibkrisen?

Mir hat es geholfen, meine Forschungsfrage auf einem Blatt Papier zu schreiben und direkt über meinen Schreibtisch zu hängen. Wenn ich dann den Wald vor lauter Bäumen nicht sah, schaute ich hoch und konnte mich neu sortieren. Außerdem habe ich mir während meiner Recherche interessante Fakten oder Gedanken auf ein extra Blatt geschrieben. Dieses diente dann als Andockstelle für neue Ideen.

Was hast du jetzt mit deinem Bachelor in der Tasche vor?

Wieder bewusster durchs Leben gehen, neue Horizonte erkunden und entweder einen Master oder ein Volontariat im Laufe des Jahres beginnen.

Autor*in

Selina, 23, studiert Ökotrophologie und ist seit Oktober 2018 Redakteurin beim Albrecht.

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