In Zeiten des Klimawandels und steigender Benzinpreise wurde am 2. Mai zwischen 10 Uhr und 16 Uhr auf dem Vorplatz des Audimax alles dem Fahrrad gewidmet. Ein kleiner Tag inmitten von wichtiger Hochschulpolitik, der den Fokus auf die Umwelt lenkte. Der Fahrradtag sollte die Studierenden dazu animieren, ihre Drahtesel aus dem Winterschlaf hervorzuholen und sie fit für den Sommer zu machen. Gemessen an den Schlangen, die sich vor dem kostenlosen Inspektions- und Reparaturservice der Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt Hansa 48 und der Radstation Kiel bildeten, ist das wohl gelungen. Die Organisatoren vom AStA haben das Problem erkannt: „Es gibt viele Studenten, die gerne Fahrrad fahren würden, aber deren Fahrrad kaputt im Keller steht“, so Nina Meyer-Weidemann, die Referentin für Umwelt und Infrastruktur im AStA. Laut Statistik besitzen bei den 25-jährigen 76 Prozent der Haushalte ein Fahrrad, aber ca. 30 Prozent bis 40 Prozent fahren aus Bequemlichkeit nicht regelmäßig. Dies sollte sich auch durch den Fahrradtag, der viel Spaß am emissionsfreien Fahrzeug vermittelte, ändern. Bei strahlendem Sonnenschein wurde es besonders zwischen den Vorlesungszeiten voll auf dem Christian-Albrechts-Platz. Eindrucksvoll wurde immer wieder das Fahrradfahren mit der Rauschbrille geschildert, bei dem man fast nichts sieht. Diese Brille war nur ein Teil des Programms der Kreisverkehrswacht Plön, bei dem auf die Sicherheit beim Fahrradfahren aufmerksam gemacht wurde. Zudem zeigte die Kieler Polizei die Diebstahlsicherheit verschiedener Schlösser. Auch der Bußgeldkatalog für Radfahrer machte die Drahteselnutzer darauf aufmerksam, dass z.B. die Benutzung eines Radweges in nicht zugelassener Richtung 15€ und das Überqueren einer roten Ampel sogar 45€ kosten kann. An weiteren Infoständen wurden beispielsweise wie an dem Stand der Tourismusagentur kostenlose Landkarten mit Fahrradwegen verteilt oder man konnte einen Radparcours absolvieren. Wer selbst aktiv werden und etwas gewinnen wollte, konnte sich an einem Quiz des Umweltmanagements der CAU beteiligen. Hier erfreute sich auch das kostenlos verteilte Eis besonderer Beliebtheit. Am Nachmittag zwischen 13 Uhr und 16 Uhr bot sich mit verschiedenen Vorträgen rund ums Fahrrad ein weiterer Programmpunkt, der interessante Einblicke verschaffte. So erzählte Johannes Kisser in „World (re)cycling matters“ von seiner Radreise von Deutschland bis Nepal. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde klar, Radfahren ist im Hinblick auf den Klimawandel doppelt „cool“. Wenn man weiß, dass in Deutschland 20 Prozent der CO₂-Emissionen aus dem Verkehr stammen, gewinnen Tage, die zum Radfahren motivieren, immer mehr an Bedeutung.
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Inga war bis 2013 Redakteurin des Albrechts.