Nicht erst seit Fridays for Future hat sich Nachhaltigkeit zu einem der wichtigsten Themen in der Politik entwickelt. Diskussionen über Kohleausstieg und Klimawandel beherrschen schon lange das Feld. Ebenso ist in der Gesellschaft der Umgang mit unserer Erde ein häufig diskutiertes Thema. Auch an der CAU nimmt Nachhaltigkeit einen immer größeren Stellenwert ein. Nicht zuletzt durch die CAU Aktionstage Nachhaltigkeit im Mai. Es gibt immer mehr Initiativen und Hochschulgruppen, die die Umwelt erhalten wollen und sich für Tier- und Pflanzensschutz einsetzen. In diesem Sommersemester sagt ein neues Projekt der Verschwendung von Ressourcen den Kampf an: Wellenschlagen.
Wellenschlagen – Eine kleine Veränderung erzeugt einen großen Effekt
Hinter diesem maritimen Namen steckt der Wunsch nach Veränderung und die Idee zweier Studentinnen des Masterstudienganges M. Sc. Sustainability, Society and the Environment, Jana Wilkening und Marie Boutin. Gemeinsam haben die beiden im Rahmen eines Masterkurses ein Projekt erarbeitet, welches die Universität nachhaltiger gestalten soll. Ihre Idee beinhaltet ein Nachhaltigkeits-Tandem-Programm. Dieses Angebot gilt für alle Mitglieder der CAU und soll ihnen die Möglichkeit geben, mit der Unterstützung einer Gemeinschaft ihr eigenes Leben nachhaltiger zu gestalten. Nach vorheriger Anmeldung und dem Ausfüllen eines Fragebogens werden die Teilnehmer*innen miteinander bekannt gemacht und können sich vorab über ihre Ziele und Vorstellungen austauschen. Diese Ziele können die vegetarische oder vegane Ernährung, ein müllfreier Lebensstil oder der Verzicht auf ein Auto sein. Unter Berücksichtigung des Fragebogens werden die Tandem-Paare gebildet und gemeinsam suchen sie sich eine Challenge aus. Die Teilnehmenden setzen sich ihr individuelles Ziel und erklären, worin die Herausforderung besteht oder welche Probleme sie in der Umsetzung sehen. Gemeinsam mit dem*der Partner*in überlegen sie dann, wie dieses Ziel umgesetzt werden kann. Die Fortschritte und Probleme können in regelmäßigen Treffen ausgetauscht und diskutiert werden. Die Teilnehmer*innen können sich nicht nur gegenseitig motivieren, ihre Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch gegenseitig dabei unterstützen, nützliche Fähigkeiten wie Möbel bauen oder eigene Kosmetik herstellen zu erlernen.
Sich überwinden und Neues lernen
Neben dem Tandem-Programm gibt es ein englischsprachiges Seminar zum Thema Nachhaltigkeit und Gesellschaft. Die Teilnehmenden des Seminars lernen in diesem mehrere nachhaltige Universitätsbewegungen und Gastreferent*innen kennen und gehen auf Exkursionen. Gleichzeitig schauen sie sich an, welche Lösungen und Ansätze die CAU zur Nachhaltigkeit beiträgt. Die Ziele des Seminars sind eine konkrete Strategie sowie Projekte, die zu einer nachhaltigeren Universität beitragen sollen. Diese Ideen sollen dann im nächsten Semester nach Möglichkeit umgesetzt werden. Das Seminar findet im Sommersemester 2019 zum ersten Mal statt. Weitere Kurse sollen folgen. Sie können als Fachergänzungs-Modul oder für den Masterstudiengang belegt werden.
Jeden zweiten Mittwoch finden offene Treffen in der ChangeBox am Wilhelm-Seelig-Platz 1a statt, in denen sich Interessierte vernetzen und an Workshops teilnehmen können. Themen sind unter anderem das Basteln von Seedbombs, Mikroplastik im Meer oder Upcycling.
Das Ziel dieses Projektes ist es, eine nachhaltige Gemeinschaft an der CAU aufzubauen, welche ihre Mitglieder darin unterstützt, ihr eigenes Leben nachhaltiger zu gestalten und die Möglichkeit schafft, gemeinsam die Universität im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit natürlichen Ressourcen zu transformieren.
„Wir glauben, dass Universitäten eine Schlüsselrolle in der Findung von nachhaltigen Lösungen für die dringenden Probleme unserer Zeit einnehmen müssen“, sagt Projektentwicklerin Jana.
Auch in den nächsten Semestern soll das von dem Ideenwettbewerb yooweedoo geförderte Projekt weiterlaufen. Bereits für das Wintersemester 2019/2020 ist die Fortsetzung und Ausweitung des Tandemprogramms geplant. Das Seminar wird ebenfalls fortgeführt und die dort entwickelten Projekte sollen umgesetzt werden. Die beiden Masterstudentinnen wünschen sich, das Projekt fest an der Universität einzubinden und so sein Fortbestehen zu sichern.
Merle ist seit Oktober 2017 beim ALBRECHT. Sie studiert Deutsch und Philosophie auf Fachergänzung.