Die Sonne scheint, ihre Strahlen kitzeln meine Nase. Plötzlich grummelt es. Gewitter? Nein, mein Magen. Welch ein Glück, dass es Kauf an der Uni gibt. Also nichts wie rein da und knapp zwei Euro für ein flockig-weiches, bisschen angebranntes Buttercroissant ausgeben. Mir steht ein Festmahl bevor. 

Mein nächster Schritt geht raus aus dem Laden, wieder mitten hinein in die Sonne. Ich öffne meinen Mund, beiße ab, erwarte eine Geschmacksexplosion, doch stattdessen trifft mich ein heftiger Schlag. Etwas Spitzes streift meinen Mund, küsst mich beinahe, reißt mir mit Schwung meinen Haargummi raus. Vor Schreck habe ich die Augen verschlossen, öffne sie und sehe ein hämisches Grinsen und einen vollen Schnabel – gefüllt mit Buttercroissant. 

Ich hasse Dich. 

Gelber Schnabel, weißes Gefieder, die Ausgeburt der Hölle. Freunde lachen und sagen, ich sei jetzt eine offizielle Kielerin, getauft von dem Kuss einer Möwe. Ich mache mir jedoch eher Gedanken, ob meine Lippe von diesem Kuss Herpes bekommt oder welche möglichen Infektionskrankheiten dieses weiße Ungetüm wohl mit sich trägt. Vielleicht gibt’s auch eine Prise Hautausschlag, so heftig, wie mich der Flügel MITTEN im Gesicht getroffen hat. Die Folgen dieser Begegnung sind wie eine wirklich schlechte Überraschungstüte.  

Liebe Möw*innen, in der Hoffnung, dass eine*r von euch diese Worte findet und sie versteht: Lasst es. Hört einfach auf. Küsst euresgleichen. 

Autor*in

Sarah heißt zwar nicht Karla Kolumna, fährt auch keinen rasenden Roller (dafür Motorrad), schreibt aber seit Februar 2024 für den Albrecht. Achso, Sozio-Ökonomik studiert sie auch noch.

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