Künstler: Arcade Fire
Titel: Reflektor
Label: EMI
VÖ: 25. Oktober 2013

Ganz plötzlich war die kanadische Indie-Rockband Arcade Fire zurück – und zwar mit ausgeklügelter Marketing-Strategie. Als im August dieses Jahres kryptische Graffiti mit dem Wort „Reflektor“ auftauchten und schließlich am 09.09 um 9.00 Uhr die Single Reflektor in ausgewählten Plattenläden der Welt als limitierte 12‘‘ Vinyl erschien, war die Neugierde bei Fans und Kritikern gleichermaßen geweckt. Die Vorab-Single überrascht mit Gastvocals von niemand geringerem als David Bowie und mit einem komplett neuen Sound, wie man ihn von den Kanadiern bisher noch nicht kannte. Reflektor zeigt bereits auf, in welche Richtung der vierte Longplayer der Multi-Instrumentalisten um Mastermind Win Butler gehen wird: Es wird schnell, verspielt und vor allem tanzbar. Herausgekommen ist ein Doppelalbum, was bei 13 Titeln zunächst etwas seltsam erscheint. Bei durchschnittlich knapp 6 Minuten Laufzeit pro Song jedoch nicht weiter verwunderlich. Die Band nimmt sich alle Zeit, die sie brauchen, um ihre Tracks vollständig zu entwickeln – und das vollkommen zu Recht. Herausgekommen ist ein Meisterwerk, das trotz einiger Längen niemals langweilig wird. Arcade Fire gelingt erneut wie schon bei dem Vorgänger The Suburbs ein großer Stilwechsel, lediglich die eher kürzeren Songs wie You Already Know oder Normal Person können noch in das klassische Indie-Genre eingeordnet werden. Neben Reflektor entführen Afterlife und vor allem Titel der ersten Albumhälfte uns auf die Tanzfläche. Arcade Fire goes Disco – überzeugt!

 

Arcade Fire ‚Reflektor‘ from Final Cut on Vimeo.

 

Bannerhintergrund von Markus Spiske, bearbeitet (mlt)

Autor*in

Dennis studiert Deutsch, Englisch und Russisch an der Uni Kiel. Seit 2011 ist er Teil der Redaktion. Bis zum Wintersemester 2013/14 war er für das Layout der Print-Ausgabe verantwortlich. Von Anfang 2012 bis Mai 2015 war er Chefredakteur für den Online-Bereich.

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