Ein rheumatischer Batman, ein ergrauter Wolverine und Harley Quinn in Stützstrümpfen – im Comic kommt es derzeit zu einem wahren Auflauf von Superhelden im Rentenalter. Unsere Kolumne im Mai wagt einen näheren Blick auf den ungewöhnlichen Trend.
Janwillem Dubil
Man benötigt nicht viel Phantasie, um die verstärkte Präsenz von Monstern und Horror-Szenarien in den populären Comics der letzten Jahre als Reaktion auf die gesellschaftspolitischen Verhältnisse der Gegenwart von Brexit bis Trump zu interpretieren. Wer dennoch eine Anleitung braucht: Unsere Kolumne macht vor, wie es gehen könnte.
Abseits der jugendlichen Sidekicks, die dem Superhelden-Establishment zuarbeiten, verschafft sich eine neue, diverse Generation zunehmend Gehör
Lieber gut imitiert, als schlecht selbstgemacht: Im Oktober sucht die Comic Kolumne nach Altbekanntem, das wir so oder ähnlich trotzdem immer wieder gerne lesen.
Im Interview mit Zeichner Reinhard Kleist
Wer schon immer einmal wissen wollte, was abgeht, wenn Superhelden Heiraten: Unsere Kolumne verrät es!
Die neuesten Highlights aus der Comic-Welt
Die Abenteuer des Universums Titel: Die neuen Abenteuer von Herrn Hase Bd. 1: Eine etwas besser Welt & Die Abenteuer ohne Herrn Hase Bd. 1: Die Abenteuer des Universums. Autor: Lewis Trondheim Verlag: Reprodukt. Je 48 Seiten, Softcover (farbig). 13 Euro. Einfallslose Zeitgenossen titulieren den Franzosen Lewis Trondheim aufgrund seines gigantischen Outputs gerne als Workaholic, aber das ist natürlich Humbug. Es bedarf schon Neologismen wie „Comic-Berserker“ oder „Erzähl-Megalomane“ um diesem wahnwitzigen Oeuvre gerecht zu werden. Beispielsweise spaltete Trondheim seine Fantasy-Reihe Donjon, spaltete Trondheim von Anfang an in vier separate Serien, die er auf je 100 Bände anlegte. Andere Projekte sind…
Im September rollt unsere Kolumne die Geschichte der gezeichneten Bilder neu auf.
Wie Hohenlockstedter Country-Outlaws die norddeutsche Festival-Landschaft aufmischen
Eingestellt, abgeschlossen, auf unbestimmte Zeit verschoben – drei hervorragende Gründe, sich die folgenden Ausnahmeserien endlich einmal zu Gemüte zu führen. Die Comic-Kolumne im Mai. Hexe Total Titel: Megg, Mogg & Eule: Hexe Total Bd. 1 & 2 Autor: Simon Hanselmann Verlag: Avant. Je 176 Seiten, Softcover (farbig). 24,99 Euro. Der alternative/Independent-Comic der 2010er Jahre ist schon in einem erbärmlichen Zustand: Es dominieren krakelig illustrierte und inhaltlich banale Selbstbespiegelungen – noch auf den trivialsten privaten Problemen werden heute ganze Karrieren aufgebaut. Wer zumindest ein bisschen zeichnen kann (sprich: die Balance zwischen expressiv und dilettantisch einigermaßen zu halten vermag), sucht sein…
Wie lebt es sich als muslimische Superheldin in Donald Trumps Amerika? Wo bekommt man in Tokio eine ordentliche Pizza? Und sind die Neunziger nun wirklich „Back for Good“? Diese und andere Fragen beantwortet die Comic-Kolumne im März.
Deadpool gehört in Behandlung, Batman leidet unter Amnesie und Hawkeye will eigentlich nur was aufreißen: Im Dezember widmet sich die Comic-Kolumne dem Abwegigen im Mainstream.
Im September und Oktober nimmt die Comic-Kolumne Abschied von einem großen Erzähler und heitert sich anschließend mit sagenhaft Skurrilem aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wieder auf. Ice Age – Chronicle of the Earth Autor: Jiro Taniguchi Verlag: schreiber&leser. 272 Seiten, Softcover (s/w). 16,95 Euro. Im Februar verstarb Jiro Taniguchi im Alter von 69 Jahren. Als Zeichner hatte der Japaner im Westen eine Rezeption erfahren, wie sie vor ihm nur den drei Revolutionären des Mangas – Tezuka, Nakazawa, Otomo – zuteilwurde. Seine Werke waren derweil ganz und gar einzigartig: Subtil-dramatische, von feiner Melancholie durchzogene Erzählungen, die mit unerschöpflicher Sympathie für ihre…
Eine Kolumne über übersehene Klassiker, Langlebiges und Wiederveröffentlichungen, die zum gegenwärtigen Stand der Dinge noch Einiges zu sagen haben
Wie weibliche Superhelden den amerikanischen Comic verändern!
Während der amerikanische Comic auf Donald Trump reagiert, wird in Europa lieber das kulturelle Erbe verwaltet:
Wo macht Batgirl eigentlich ihren Doktor? Kann die Liebe zwischen Mensch und Ente funktionieren? Und wie gut kann ein Manga über Hämorriden sein? Die Antworten hier.
„Alan Moore“ Titel: Providence Bd.1, Crossed + Einhundert, Nemo – Fluss der Geister. Autor: Alan Moore (Skript) und Jacen Burrows/Gabriel Andrade/Kevin O‘Neill (Zeichnungen). Verlag: Panini. 144/164/60 Seiten (farbig), Softcover. 19,99/19,99/9,99 Euro. „The old grey Moore ain’t what he used to be”, räsonierte die Leserschaft in den letzten zehn Jahren einstimmig: 2006 hatte das Autorengenie mit „Tom Strong“, „Promethea“ und „Lost Girls“ gleich drei Großwerke zum Abschluss gebracht, seitdem beschränkte er sich auf eine Reihe sporadischer Fingerübungen. Doch damit ist jetzt Schluss, hatten die letzten Monate mit drei neuen Werken doch förmlich Alan-Moore-Festspiel-Charakter: Die Miniserie „Providence“ greift einmal mehr Motive H.P.…
Es ist zum Allgemeinplatz geworden: Fernsehserien sind die besseren Kinofilme. Wir sagen: Comichefte sind die besseren Fernsehserien. Beweise gefällig? Kannste haben!