Måns Zelmerlöw
Titel: P
erfectly Damaged
Label: Warner Music International
VÖ: 5. Juni 2015

Måns Zelmerlöw ist der Gewinner des diesjährigen Eurovision Song Contests . Da ist ein neues Album als eine obligatorische Geste schon fast selbstredend. In seiner Heimat ist der Schwede längst ein Star, nun versucht er mit seinem Album Perfectly Damaged über seine Landesgrenzen hinaus Erfolge zu feiern. Die Platte versucht zwar unterschiedlichen Facetten der Musik abzudecken, verliert sich jedoch im Mainstream. Måns gibt den Partykönig, den Schnulzensänger und den Draufgänger. Dabei wirkt er jedoch wenig authentisch, fast sogar austauschbar. Sein Hit Heroes ist durchaus ein guter Popsong, doch nichts, das wirklich im Gedächtnis bleibt. Das Stück Unbreakable wirkt beispielsweise wie ein Sampler von Heroes . Das gesamte Album wirkt wie eine Kopie bekannter Popsongs. Måns Stimme hat zwar Wiedererkennungswert, doch für seine nächste Platte sollte er dringend Produzenten und Songschreiber wechseln. (Eric Kluge)

S Club 7
Titel: S Club
Label: Polydor/ Interscope
VÖ: 04. Oktober 1999

Es ist manchmal schwer, die Geschichte zu verstehen. Die 90er sind seit über 14 Jahren dankenswerterweise vorbei, aber ‚in‘ wie nie zuvor. Seit diesem Jahr sind neben den Backstreet Boys , Take That und New Kids on The Block auch S Club 7 wieder vereint. Für die Menschen mit Musikgeschmack: Die haben 1999 mal Bring It All Back herausgebracht und waren danach dann wieder egal. Wer mir erzählen will, dass die 90er durch die Bank weg gute Musik hervorgebracht haben, dem beweist deren Erstlingswerk S Club das Gegenteil: 39 Minuten akustische Folter für die, die nicht einsehen wollen, dass sie jetzt erwachsen sind. Alle anderen machen diese CD gar nicht erst an, bei der man sich wünscht, keine Ohren zu haben. Bei Reservoir Dogs war die Musik zur Folter wenigstens noch gut. (Paul Stahnke)

The Vaccines
Titel: English Graffiti
Label: Columbia
VÖ: 25. Mai 2015

Nach einer dreijährigen Release-Pause veröffentlichten The Vaccines Ende Mai ihre neue und bereits dritte Platte. Verglichen mit den vorherigen verliert diese in einigen Liedern ein wenig der typischen Schwere und präsentiert mit der Aushänge-Single Handsome einen neuen Stil. Das Musikvideo zum Song macht aus den Jungs eine Gang, die sich vor semi-realitätsgetreuen Wesen behaupten muss und beweist damit eine freche Offensivität und Frische, die die Band auch Text und Musik hinzugefügt hat. Dies zeigt sich zum Beispiel in den sehr präsenten Höhen im Gesang. Es bleiben die dominanten Drums, doch mit einem oft leichteren Rhythmus, der gern zum Tanzen einlädt. So fusionieren ruhige, melancholische und agile, laute Lieder zu einem angenehm dynamischen und gleichzeitg klassischen Vaccines-Album, mit dem sie zutiefst hörenswert bleiben. (Mimke Teichgräber)

Nellsen
Titel: Nellsen
Label: creative Talents, Big Era Music
VÖ: 12. Dezember 2014

Nellsen ist ein Trio bestehend aus drei Hamburger Burschen, die mit frischem deutschen Rap um die Ecke kommen. In ihrem Sound erinnern sie an die Beastie Boys , bringen gleichzeitig aber auch den Spaß und Groove von Jan Delay und seiner Disko No. 1 mit. Ihre Texte variieren von komödiantisch über sarkastisch bis kritisch. Oft werden Themen aufbereitet, die wir allzu gut nachvollziehen können, wie in Kohle und Filmriss , doch auch Gesellschaftskritik findet ihren Platz. Kaum glaubt man den Stil der Band zu kennen, entdeckt man schon einen neuen Sound im nächsten Track. Eine EP, die sich zu hören lohnt, viel zu schnell zu Ende ist und Lust auf mehr macht. (Leona Sedlaczek)

Bannerhintergrund von Markus Spiske, bearbeitet (mlt)

Autor*in

Die Plattensau ist die Musikredaktion der Hochschulzeitung DER ALBRECHT. Seit Anfang 2010 erschnüffelt sie fachkritisch drei Neuerscheinungen sowie einen Klassiker pro Print-Ausgabe. Von The Smiths über Fritz Kalkbrenner und Bratze, bis hin zu Taylor Swift ist für jeden Geschmack etwas dabei. Regelmäßige Updated gibt es auch auf der Plattensau facebook Page: https://www.facebook.com/Plattensau

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