Blackbear
Titel: Drink Bleach EP
Eigenveröffentlichung
VÖ: 21. April 2016
Niemand kennt Blackbear – abgesehen von 743 390 monatlichen Hörern auf Spotify (Kanye hat 22,3 Millionen). Dabei hat er schon drei verdammt geile Alben rausgebracht, plötzlich die EP mit fünf Tracks und dem triumphalen Titel Drink Bleach. Stilistisch heißt das R&B, Soul, Rap, Singer/Songwriter – Shake Ya Ass ist definitiv Hip Hop, allein schon dank der Attitüde („Show ya titties, girl“), wie bereits in Different Hos auf seinem auch erst kürzlich veröffentlichten Album Help. Blackbear selbst gibt „Vibe“ als sein Genre an. Den hat er garantiert. Textlich viel heartache, heartthrob und hard sex – Beziehungen à la Blackbear sind entweder ungebunden oder extrem kompliziert; Girls Like U haben wir wahrscheinlich alle schon erlebt. „And now I got a taste of my own medicine / All this shit that I do to women / It may be crazy / We all suckers for something.“ Mehr Suckers für Blackbear wären verdient. Mat Musto ist 25 – Zeit, weltberühmt zu werden. (lse)
Beyoncé
Titel: Lemonade
Label: Parkwood Entertainment/Columbia
VÖ: 25. April 2016
Ihr aktuelles Album Lemonade hat Beyoncé, ähnlich wie ihre Vorgängerplatte, einfach auf den Musikmarkt geworfen. Zu hören ist eine düstere, nachdenkliche und experiementierfreudige Beyoncé. Das Schema F der alten Hits sucht man vergebens. Das dominierende Thema der Platte ist das Betrogenwerden: „I smell your secret, and I’m not too perfect / To ever feel this worthless“ (Hold Up). Davon lässt sich Queen Bey aber nicht beirren: „I am not broken, I’m not crying, I’m not crying / You ain’t trying hard enough / You ain’t loving hard enough“ (Don’t Hurt Yourself). Neben der ganzen Gefühlsduselei, die gerüchteweise an Ehemann Jay-Z gerichtet ist, wird Beyoncé aber auch politisch aktiv (Formation). Die vermeintliche Vorzeigefeministin bekommt musikalische Unterstützung von beispielsweise Jack White oder Kendrick Lamar und schafft es somit sich einmal wieder neu zu inszenieren. (ek)
The Last Shadow Puppets
Titel: Everything You’ve Come to Expect
Label: Domino/GoodToGo
VÖ: 01. April 2016
Acht Jahre nachdem der Sänger der Arctic Monkeys Alex Turner und der Solokünstler und Frontmann der Rascals Miles ‚fucking‘ Kane für die Produktion einer wunderbaren Platte fusionierten, erscheint nun das zweite Album. Elemente beider Musiker sind zwar dezent herauszuhören, doch der Stil von The Last Shadow Puppets ist viel mehr als die Summe beider Künstler. Die instrumentale Untermalung durch Streicher und Bläser verleiht der ohnehin virtuosen Musik etwas angemessen Erhabenes. Da die beiden neben guten Freunden auch fantastische Musiker sind, ist Everything You‘ve Come to Expect ein Genuss für Verehrer des Indie-Rock und Brit-Pop. (mlk)
Kanye West
Titel: The College Dropout
Label: Roc-A-Fella Records
VÖ: 10. Februar 2004
„Fuck you, Kanye, first and foremost for making me do this shit“, lässt Sean Corey Carter, besser bekannt als Jay-Z, auf Kanye Wests Debütalbum verlautbaren. Der Closing Track Last Call gehört zu den Highlights des Album, dessen Titel The College Dropout lautet. Der bis zu diesem Punkt vornehmlich als Produzent in Erscheinung getretene Chicagoer, lässt sich auf 21 Anspieler über sein Leben aus: Rassismus, Sex, Drogen, der Traum vom großen Geld, Jesus sind einige der Themen, alles getragen von Produktionen der obersten Preisklasse. Nicht von schlechten Eltern sind auch die Features: Jay-Z, Talib Kweli, Common, Twista, Jamie Foxx, Ludacris, Mos Def, Freeway, ein wahres who-is-who der damaligen Rapszene. Ein stärkster Track des Albums ist schwer zu bestimmen, zu viele Kandidaten. Jesus Walks mag manch einem zu christlich sein, gleiches gilt für Never Let Me Down, mit Slow Jamz kann man definitiv wenig falsch machen. Alles in Allem: ein gelungener Einstand. (pns)
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Bannerhintergrund von Markus Spiske, bearbeitet (mlt)
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