Die Drehbuchpreisverleihung in Kiel war ein außergewöhnlicher Abend voller Emotionen und Überraschungen. Der Wettbewerb, der von prominenten Sprecher*innen geleitet wurde, enthielt Geschichten wie „Der Tag gehört uns“, „Sieben Senkrecht“ und „Die Kackwurst“, die durch ihre Tiefe und Humor begeisterten. Phoebe Ammon wurde als Gewinnerin des Publikums- und Jurypreises gekürt und konnte jeden überzeugen.

Ella Roads Dystopie »Die Laborantin« reflektiert eine Gesellschaft, in der genetische Tests und gesundheitliche Eignung über Lebensqualität und Chancen entscheiden. Das Stück zieht das Publikum in eine erschreckend realistische Zukunft, in der persönliche Werte den Marktwerten untergeordnet werden. Die emotionalen Darstellungen der Charaktere verdeutlichen die drängenden Fragen nach Moral und Identität in dieser dystopischen Welt.

Almuth Schmidt bringt in »Rockaby – Schluss jetzt – Bing« Becketts existenzielle Texte mit intensiver Ausdruckskraft auf die Bühne. Zwischen Resignation und Verzweiflung entfaltet sich eine beklemmende Atmosphäre der Einsamkeit und Sprachlosigkeit. Minimalistische Inszenierung und eindringliche Monologe lassen das Publikum die Abgründe menschlicher Existenz spüren. Ein unvergessliches Theatererlebnis.

In der Operette »Die Fledermaus« wird das Kieler Opernhaus zur Bühne für eine funkelnde Wiener Nacht voller Intrigen, Täuschungen und prickelnder Melodien. Die Inszenierung unter der Regie von Daniel Karasek entfesselt das volle Potenzial dieser heiteren wie tiefsinnigen Komödie, in der es um Freundschaft, Ehre und den Einfluss von Champagner geht. Ein Genuss für Opernliebhaber und Neulinge – leicht, ironisch und unvergesslich!

Kaum jemand weiß heute noch, dass im Obergeschoss ein funktionstüchtiges Theater schlummert. Und dennoch schlagen sich die studentischen Theaterschaffenden weiterhin durch. Der Traum, bald wieder im Sechseckbau Kultur anzubieten, ist noch am Leben.

In Dariusch Yazdkhastis Inszenierung am Kieler Schauspielhaus wird Arthur Millers zeitloser Klassiker „Tod eines Handlungsreisenden“ zu einer düsteren Reflexion über die menschliche Verlorenheit in der modernen Welt. Zacharias Preen brilliert als Willy Loman, dessen zerrissene Seele und verzweifelte Suche nach Anerkennung das Publikum in den Bann ziehen. Begleiten Sie die Lomans auf ihrem tragischen Weg durch den Nebel der Illusionen und entdecken Sie dabei wichtige Fragen über den amerikanischen Traum und die Bedeutung von Menschlichkeit und Familienbanden.

Ein festlich geschmücktes Haus, ein buntes Programm aus Highlights der Theatersparten und eine große Benefiz-Tombola kurz vor Mitternacht: Die Gesellschaft der Freunde des Theaters in Kiel e.V. lud zum selbsternannten „Höhepunkt der Saison” ins Kieler Opernhaus am Rathausplatz.

Kiels Oper auf dem Westufer bringt nach 15 Jahren wieder West Side Story auf die Bühne. Das beinahe ausverkaufte Stück weckt Erwartungen in ganz Kiel. Doch wird die Oper ihnen gerecht?

Lazarus – ein bewegendes Musical, das die Zuschauer zum Lachen, Weinen und Träumen einlädt. Wir begleiten das Alien Newton bei dem Versuch zurück zu seinem Heimatplaneten zu kommen und werden dabei Zeuge von einem Kampf zwischen Hoffnung und Seelenschmerz. Doch am Ende bleibt immer die Frage von Realität oder Illusion.

Der Krieg ist zurück in Europa. Das Theater Kiel zückt einen geschichtlichen Spiegel und bringt DAS Antikriegsstück überhaupt auf die große Bühne im Schauspielhaus an der Holtenauer Straße: Brechts “Mutter Courage und ihre Kinder”. Wie die Premiere bei unserem Redakteur ankam, erfahrt ihr im neuen Artikel.

Die Theaterinszenierung „Der Ursprung der Welt“ nach der Comiczeichnerin Liv Strömquist rückt viele Themen ins Rampenlicht, die in unserer Gesellschaft sonst eher im Stillen behandelt werden. Die Darstellerinnen sprechen auf der Bühne unter anderem über Menstruation, Orgasmen und Genitalverstümmelung.

Mit hinreißender Leichtigkeit stupst das Schauspielensemble uns dieses Jahr wieder in Shakespeares Drama-Welten. Das Musical „Viel Lärm um nichts” überzeugt mit charmantem Witz, einem vielversprechenden Neuzugang und nicht zuletzt einer Liebeserklärung an Shakespeares Bühnenidee. Noch mehr Gründe das Theater zu genießen, gibt es in unserem Artikel. Überwiegend spoilerfrei.

Das Theater Kiel und die ASten der öffentlichen Hochschulen haben das Kulturticket vorgestellt. Studierende können für einen kleinen Beitrag flexibel Veranstaltungen des Theaters besuchen und somit die vielfältige Kultur in Kiel entdecken. Das Projekt zielt darauf ab, Studierende für Kulturveranstaltungen zu begeistern und ihnen eine kostengünstige Möglichkeit zu bieten, das Theaterangebot zu nutzen.

„Die Weber“ von Gerhart Hauptmann in der Inszenierung des Theater Kiels ist ein intensives Theatererlebnis, das die soziale Ungerechtigkeit im 19. Jahrhundert eindrücklich auf die Bühne bringt. Mit beweglicher Drehbühne, schlesischem Dialekt und starken Scheinwerfern entfaltet sich ein packendes Drama über den Aufstand der Weber und die Kluft zwischen Arm und Reich.

Durch ihr feines musikalisches Zusammenspiel in einem Mix aus Altbekanntem und neu arrangierten Beiträgen ließen die Künsteler:innen Kinder- und Erwachsenenaugen erstrahlen – und das vor ausverkauftem Haus.